GRÜNE Stadtteilgruppe besucht das HeidelbergCement Werk

  • Veröffentlicht am: 15. Juli 2014 - 16:46

Im südlichen Teil Misburgs steht das frühere Teutonia- und heutige HeidelbergCement-Werk. Das Werk und seine Geschichte prägen den Stadtteil seit mehr als 100 Jahren. Die Vorhaben des inzwischen weltweit agierenden Zementherstellers bezüglich seiner künftigen Abbauflächen oder der Renaturierungsmaßnahmen für stillgelegte Steinbrüche sind auch heute noch beständige Themen auf der Tagesordnung des Bezirksrates. Auch unterstützt HeidelbergCement, vertreten durch den Werksleiter Dr. Hommertgen, den Stadtbezirk aktiv in sozialen und gesellschaftlichen Projekten.

Am 25. April 2014 nahm sich Dr. Hommertgen viel Zeit um den Grünen von Misburg-Anderten das Zementwerk zu zeigen und unsere Fragen zu Renaturierung, Emmissionsschutz, zukünftige Abbauflächen und Verkehrssituation ausführlich zu beantworten. Er erläuterte uns zunächst die Produktionsschritte zur Herstellung des Zements und die Funktionsweise der Drehofenanlage – dem Herzstück des Werkes. Zur Herstellung von Zementklinker werden Temperaturen von 1450 °C benötigt. Um diese Temperaturen zu erreichen wird der Drehofen mit Kohle oder anderen Brennstoffen betrieben. Nicht nur aus Kostengründen wird ein Teil der Kohle durch Plastikmüll ersetzt. Eine Feststellung, die zu reger Diskussion über Primär- und Sekundärbrennstoffen führte.

Auch über das für Grüne wichtige Thema der Reduzierung der CO2-Emissionen sprachen wir intensiv. Obwohl die Zeiten vorbei sind, das Teile von Misburg gelegentlich mit „weißem Staub“ vom Zementwerkofen überzogen wurden, ist es ein großes Anliegen der Grünen, sich für schadstoffärmere Luft und Boden im Stadtbezirk einzusetzen. Der Werksleiter erläuterte uns anhand von Zahlenbeispielen, welche Bedeutung die beständige Reduzierung der CO2-Emissionen für HeidelbergCement hat. Schon allein aus wirtschaftlichen Gründen spielt z.B. die Investition in neue Filteranlagen und die Wiederverwertbarkeit von Abfallprodukten im Wirtschaftskreislauf eine große Rolle.

Interessante Einblicke gewannen wir auch über die bereits bekannten Pläne von HeidelbergCement zur Erweiterung des Mergelabbaus in den Steinbrüchen Nord und Süd. Gerade weil diese Pläne aufgrund des Eingriffes in die Natur und die befürchteten Auswirkungen auf das angrenzende Altwarmbüchener Moor/ Misburger Wald nicht auf ungeteilte Zustimmung der Grünen stoßen, war der Informationsaustausch mit Dr. Hommertgen wichtig.

Auch Themen wie die jetzige und zukünftige Verkehrssituation um das Werk, die Rahmenbedingungen für die EEG-Umlage, die Arbeitsplätze im Werk und die Vernetzung mit der örtlichen Politik, den Vereinen und Schulen wurden gestreift. Die anschließende Werksbesichtigung, die uns den Produktionsablauf inklusive zentralem Leitstand und roboterunterstütztem Labor verdeutlichte, war höchst spannend und bestärkte uns in unseren Plänen:

Wir Grünen werden verstärkt die Gespräche mit den Industrie- und Gewerbeunternehmen vor Ort suchen.

Uta Engelhardt